19.12.2023

Fairere Verpackungsverordnung gefordert

Brewers of Europe | Nachdem die Abgeordneten des Europäischen Parlaments Ende November 2023 für einen nach Sicht der Brewers of Europe unzulänglichen Entwurf der Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (Packaging & Packaging Waste Regulation, PPWR) gestimmt haben, fordern die Brewers of Europe den EU-Ministerrat auf, entsprechend nachzubessern.

Die PPWR zielt darauf ab, Verpackungsabfälle in der gesamten Wirtschaft zu vermeiden, aber die von den Europaabgeordneten angenommene Version diskriminiert bestimmte Sektoren und wird unter dem Strich sogar zu mehr Abfall führen, so die Brewers of Europe. Bliebe es bei der bisherigen Fassung, würde die PPWR nicht nur den EU-Binnenmarkt verzerren, sondern auch Anreize für begünstigte Sektoren beseitigen, Verpackungsabfälle zu reduzieren.

Die bisherige Fassung erlaubt es bestimmten Sektoren wie z. B. Wein und Spirituosen, von den Verpflichtungen zur Wiederverwendung von Verpackungen und nationalen Pfandsystemen (DRS) befreit zu werden. Die Abgeordneten hatten die Möglichkeit, dieses Problem durch die Unterstützung wichtiger Änderungsanträge zu beheben, lehnten diese jedoch ab.

Das Europäische Parlament einigte sich schließlich auf einen Text, der Wirtschaftsakteuren Ausnahmen von der Wiederverwendung gewährt, wenn zum Beispiel 85 Prozent der Bierdosen gesammelt und recycelt werden. Die Abgeordneten erkennen nun auch die Rolle der Wiederbefüllung bei der Erreichung der Wiederverwendungsziele an. Allerdings wurde die Gelegenheit verpasst, die anderen Ungereimtheiten im EU-Konzept zu beseitigen.

Brauereien als Vorreiter

„Die Brauereien sind enttäuscht, dass diese Gelegenheit zur Angleichung der Verpackungsvorschriften nicht genutzt wurde“, sagt Simon Spillane, Leiter der Abteilung für operative Angelegenheiten bei The Brewers of Europe. „Endlich haben wir einen Text, der nicht die Demontage effektiver nationaler Recyclingsysteme bedeutet, aber leider hat sich die Logik nicht in allen Entscheidungen durchgesetzt. Wir erwarten nun von den EU-Mitgliedstaaten im Ministerrat, dass sie die dringend notwendigen Schritte unternehmen, um die Umweltfreundlichkeit Europas zu wahren. Die EU braucht starke und faire Verpackungsvorschriften und keine Regeln, die einigen Branchen einen ungerechtfertigten Freifahrtschein geben.“

Während die europäischen Brauereien eine Vorreiterrolle einnähmen, das Mantra von Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling bereits in ihre Produktionszyklen übernommen hätten und bereit seien, auch weiterhin ihren Teil dazu beizutragen, seien die Ausnahmen, die anderen Getränkesektoren gewährt werden, aus ökologischer Sicht nicht zu rechtfertigen und aus Sicht des Marktes unfair. Deshalb fordern die Brauereien die Regierungen auf, einzugreifen und diesen Fehler zu korrigieren.

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