Feinstruktur Covid-19 Bildquelle: Center for Disease Control and Prevention (CDC): Alissa Eckert, Dan Higgins, https://commons.wikimedia.org: „2019-nCoV-CDC-23312“
17.03.2020

Corona-Virus als Treiber für neues Einkaufsverhalten

IFH Köln | Der Onlinelebensmittelhandel (OLEH) ist vor allem beim Kauf haltbarer Lebensmittel beliebt. Zu diesem Ergebnis, das durch die Ausbreitung des Corona-Virus besondere Relevanz erfährt, kommt die neue Studie „Lebensmittel online – heute und 2030“ des IFH (Institut für Handelsforschung) in Köln.

52 Prozent der Onlinelebensmittelkäufer kaufen im Vergleich zu den vergangenen ein bis zwei Jahren ihre Lebensmittel häufiger online ein – oft eine bewusste Entscheidung, um den Gang in den Supermarkt zu vermeiden. Dabei wandern vor allem Lebensmittel, die kein Risiko bezüglich Produktqualität beinhalten und sich lange halten, zuerst in den Onlinewarenkorb.

Convenience und Sicherheit als Treiber für den OLEH

Die Sorge um die Produktqualität ist der Hauptgrund gegen einen Einkauf von Lebensmitteln im Internet. Dies wird durch die fehlende multisensuelle Begutachtung und Befürchtungen bezüglich Unterbrechungen der Kühlkette befeuert. Zudem sagen 53 Prozent der Konsumenten, dass sie aufgrund ihrer Zufriedenheit mit den stationären Einkaufsmöglichkeiten keinen Grund für den Onlinekauf sehen. Auch die hohen Lieferkosten sind ein Grund gegen den Online-Einkauf. In Anbetracht von zunehmenden Meldungen rund um das Corona-Virus erfolgt eine Neubewertung: Die Lebensmittellieferung nach Hause ist für viele nicht nur eine bequemere Option für den Wocheneinkauf, sondern aktuell auch die gefühlt sicherere Wahl.

Risikominimierendes Verhalten

Der Fokus auf ein risikominimierendes Verhalten – gerade beim Kauf von Lebensmitteln – wird auch bei der Betrachtung der Warenkörbe im Zeitverlauf deutlich: Konsumenten wählen zuerst haltbare Lebensmittel und Getränke aus, dann folgen gekühlte Waren, Wein & Spirituosen und Spezialitäten, während Tiefkühllebensmittel und frische Waren wie Obst und Gemüse sowie Backwaren als letztes ihren Weg in den Onlinewarenkorb finden. Diese Bedenken sollten insbesondere zu Zeiten von Corona ein Ansatzpunkt für Händler und Hersteller sein, ihr Geschäftsmodell zu optimieren.

Für die Studie wurden im Rahmen einer Onlinebefragung im November 2019 1000 Lebensmittelkäufer zwischen 20 und 69 Jahren internet-repräsentativ befragt sowie zusätzlich 500 Lebensmittelkäufer aus Metropolregionen wie Berlin, Hamburg, München als Deep Dive-Stichprobe betrachtet.

Die Studie kann über den Onlineshop des IFH Köln bezogen werden: www.ifhshop.de/Lebensmittel-online.

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